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Prof. Dr. Helmut Moll

Prälat Köln
Beauftragter der Dt. Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts
röm.-kath.

Lieber Herr Prof. Sauer!

Sie haben nach meiner Predigt am vergangenen Freitag in Berlin gefragt. Ich habe dies teils abgelesen, teils spontan gehalten. Hier meine Zusammenfassung:

1. In der Geheimen Offenbarung schreibt Johannes: „Danach sah ich und siehe, eine große Schar aus allen Nationen und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder, und trugen Palmzweige in den Händen. Sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Offb 7, 9-10). Die mit den weißen Gewändern sind die Märtyrer aus allen Völkern und Jahrhunderten. Wenn wir die große Schar sehen, die niemand zu zählen vermag, dann erkennen wir, dass die Märtyrer aus dem 20. Jahrhundert zahlreicher sind als die Märtyrer aus den vergangenen Jahrhunderten. Wir sind eine Kirche der Märtyrer und eine Kirche der Bekenner.

2. Papst Johannes Paul II. hat in seinem Apostolischen Schreiben „Tertio millennio adveniente“ vom 10. November 1994 alle Ortskirchen aufgerufen, ein Martyrologium zu erstellen. Im 20. Jahrhundert „sind die Märtyrer zurückgekehrt, häufig unbekannt, gleichsam ‚unbekannte Soldaten‘ der großen Sache Gottes“. Ferner: „Der Ökumenismus der Heiligen, der Märtyrer, ist vielleicht am überzeugendsten. Die communio sanctorum, Gemeinschaft der Heiligen, spricht mit lauterer Stimme als die Urheber der Spaltungen“ (Nr. 37).

3. Papst Franziskus wird nicht müde, von der „Ökumene des Blutes“ zu sprechen. Die Feinde des Glaubens und der Kirche wollten die christliche Botschaft zerstören, egal, welche Konfession dahintersteht.

Mit guten Wünschen

Ihr Helmut Moll

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